Sven Giegold

Nahrungsmittelspekulation: NGOs warnen zu Recht vor Schlupflöchern

In einer gemeinsamen Presseerklärung haben Oxfam, Friends of the Earth Europe, World Economy, Ecology and Development (WEED) sowie World Development Movement die Position zur Revision der Finanzmarktrichtlinie MiFiD kritisiert, die der Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) des Europaparlaments gestern verabschiedet hat. Die Richtlinie ist zentral für eine stärkere Regulierung des Handels mit Finanzprodukten und zur Begrenzung schädlicher Spekulationen auf Nahrungsmittel.

Die NGOs begrüßen die Einführung von bindenden Positionslimits bei Lebensmittelderivaten, warnen aber gleichzeitig vor einer Reihe von Schlupflöchern die gestopft werden müssen, damit die Richtlinie effektiv funktioniert.

Marc Oliver Herman, Politikberater bei Oxfam erklärt, dass Wetten auf Nahrungsmittelpreise in einer Welt, in der 1 Billion Menschen hungern, nicht akzeptabel sei. Die Position des Ausschusses erkenne dies an, gehe aber nicht weit genug um ernsthaft gegen schädliche Nahrungsmittelspekulationen vorzugehen.

Christine Haigh, World Development Movement, bemängelt eine zu enge Definition der Begrenzungen sowie großzügige Ausnahmen für einige Unternehmen.

Die englischsprachige Presseerklärung findet sich hier.