Zum heutigen Zinsentscheid der EZB erklärt Sven Giegold, Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Europäischen Parlament:
“Bei schwächelnder Konjunktur und Nichtstun der Regierungen, ist die expansive Geldpolitik der EZB folgerichtig. Nur eine starke gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik der Euroländer würde der EZB eine Alternative zur laxen Geldpolitik eröffnen. Statt selbst zu handeln, schieben die Regierungen Draghi den schwarzen Peter zu. Draghi ist der perfekte Sündenbock für die Regierungen. Dieser monetäre Populismus sollte unter Lagarde endlich aufhören. Die Niedrigszinspolitik ist in erster Linie eine Folge des Versagens der Euroländer, eine gemeinsame Fiskalpolitik zu machen.
Es ist begrüßenswert, dass Lagarde eine stärkere gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik in der Eurozone will. In Zeiten des Abschwungs ist eine gemeinsame Wirtschaftspolitik besonders wichtig, um neue wirtschaftliche Dynamik zu entfachen. Investitionen in den Klimaschutz sollten für die Mitgliedsstaaten nun oberste Priorität haben. Für Lagarde kommt es nun darauf an, die Geldpolitik der EZB gerade auch in Deutschland besser zu kommunizieren.”