Zum Wechsel von Sigmar Gabriel in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank erklärt Sven Giegold, finanzpolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament:
“Der Wechsel von Gabriel zur Deutschen Bank steht weder dem Geldinstitut noch dem Ex-Minister gut an. Zur Bewältigung ihrer Krise setzt die Deutsche Bank offenbar auf politische Kontakte statt Finanzmarktkompetenz. Ein besseres Adressbuch wird die großen Probleme der Bank nicht lösen. Die Stärkung politischer Kontakte wird Fragen nach der Solidität der Deutschen Bank eher verstärken als mildern. Gabriels Wechsel zu dem Dax-Konzern hat einen bitteren Beigeschmack für die Demokratie. Auch wenn Gabriel regelkonform handelt, wandern nun Insiderwissen und Kontakte von der Politik in die Wirtschaft. Gabriels Wechsel ist legal, aber für viele Menschen nicht sonderlich legitim. Seiner sozialdemokratischen Partei tut Gabriel mit dem Wechsel in die Finanzbranche sicher keinen Gefallen. Es werden schlechte Erinnerungen an den Wechsel von Schröder in den Lobbyismus wach. Angesichts der Vertrauenskrise unserer demokratischer Parteien sind solche Wechsel nicht hilfreich.”