Sven Giegold

Evangelische Kirche schickt Rettungsschiff ins Mittelmeer: Das ist praktizierte Nächstenliebe

Der Rat der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) hat in der letzten Woche einstimmig beschlossen, ein Seenotrettungsschiff zur Rettung Geflüchteter in Seenot ins Mittelmeer zu schicken, getragen von einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis. Heute erklärt das zivilgesellschaftliche Bündnis, das das Kirchenschiff tragen wird, Konkreteres in einer Bundespressekonferenz. Der Beschluss der EKD geht zurück auf eine Resolution “Schicken wir ein Schiff” des Deutschen Evangelischen Kirchentags, die diesen Sommer auf dem Kirchentag in Dortmund verabschiedet wurde und inzwischen von über 40.000 Personen im Internet unterstützt wird. Die von Sven Giegold, Mitglied des Präsidiums des Kirchentages,  initiierte Resolution forderte die EKD auf, selbst ein Rettungsschiff in die tödlichsten Gewässer der Welt zu schicken.

 

Dazu erklärt Sven Giegold, Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Europäischen Parlament:

“Wir schicken ein Schiff. Das ist eine gute Nachricht! Die Evangelische Kirche wird dem Sterben im Mittelmeer ein eigenes Rettungsschiff entgegensetzen. Wir sehen dem Nichtstun der europäischen Regierungen nicht tatenlos zu. Die Entsendung eines Rettungsschiffes ist praktizierte Nächstenliebe. Der Beschluss der EKD ist ein starkes Zeichen für Solidarität und Menschlichkeit. Das ist die Entscheidung engagierter und mutiger Christinnen und Christen. Das Schiff der Kirche ist praktisch ein kleiner, aber symbolisch ein sehr großer Schritt. Das Kirchenschiff ist ein Aufruf an die Regierungen, endlich zu handeln. Die europäischen Regierungen müssen die Seenotrettung wieder aufnehmen und gemeinsam für einen gerechten und menschlichen Umgang mit Geflüchteten in Europa sorgen.”

 

Link zur Pressemitteilung der EKD: https://www.ekd.de/seenotrettung-2019-entsetzliche-bilanz-49611.htm

Rubrik: Demokratie & Lobby, Europa vor Ort

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