Sehr geehrte Kollegen,
Liebe Freunde,
Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) hat am 25. Juni 2019 den Entwurf ihrer Methodik, Vorlagen und Leitfäden für den EU-weiten Stresstest 2020 veröffentlicht. Die EBA beabsichtigt, die endgültige Methodik Ende des Jahres zu veröffentlichen und den Stresstest im Januar 2020 zu starten, wobei die Ergebnisse bis Ende Juli 2020 vorliegen sollen.
In seinem Sonderbericht 10/2019 kam der Europäische Rechnungshof gerade zu dem Schluss, dass der jüngste EBA Banken-Stresstest bei der Prüfung der Widerstandsfähigkeit der Banken gegen systemische Risiken in der gesamten EU anspruchsvoller hätte sein müssen. Die simulierten Schocks waren tatsächlich milder als jene während der Finanzkrise 2008, und das verwendete ungünstige Szenario spiegelte nicht alle relevanten systemischen Risiken für das EU-Finanzsystem wider, so die Prüfer.
bank
Vor diesem Hintergrund würden wir gerne wissen, wo Sie Änderungs- und Ergänzungsbedarf sehen. Wir laden Sie daher ein, uns bis Freitag, 23. August 2019, Vorschläge für konkrete Kommentare an sven.giegold@ep.europa.eu zu senden.
Vielen Dank und herzliche Grüße,
Sven Giegold
Hintergrund
Ziel des EU-weiten Stresstests ist es, Aufsichtsbehörden, Banken und anderen Marktteilnehmern einen gemeinsamen Analyserahmen zur Verfügung zu stellen, um die Widerstandsfähigkeit der EU-Banken und des EU-Bankensystems gegenüber Schocks kontinuierlich zu vergleichen und zu bewerten und die Eigenkapitalposition der EU-Banken zu überprüfen. Die Durchführung basiert auf einer gemeinsamen Methodik und einer Reihe von Vorlagen, die Ausgangsdaten und Stresstestergebnisse erfassen.
Der EU-weite Stresstest 2020 wird von der EBA in enger Zusammenarbeit mit dem Europäischen Rat für Systemrisiken (ESRB), den zuständigen Behörden (einschließlich des einheitlichen Aufsichtsmechanismus – SSM) und der Europäischen Zentralbank (EZB) initiiert und koordiniert. Szenarien, Methodik, Richtlinien zur Qualitätssicherung, Vorlagen und Leitfäden werden vom Aufsichtsorgan der EBA festgelegt. Das makroökonomische ungünstige Szenario und alle mit dem Szenario verbundenen risiko-spezifischen Schocks werden vom ESRB und der EZB in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und der EBA entwickelt.
Der Entwurf zur Methodik ist der Ausgangspunkt für eine informelle Abstimmung mit den Banken, um ihren Input bei der Fertigstellung der Dokumente zu berücksichtigen. Zu diesem Zweck wurden zu einigen Themen explizite Fragen an die Banken in den Entwurf der Methodik aufgenommen.