Der Bundestag hat die Nebeneinkünfte der Abgeordneten veröffentlich, darunter Dagmar Wöhrl (CSU) mit ihrer Vergütung als Aufsichtsrätin der Schweizer Sarasin-Bank. Ausgerechnet dieser Bank wird vorgeworfen, dass sie Dividendenstripping organisiert hat. Unter Dividendenstripping wird börsentechnisch die Kombination aus dem Verkauf einer Aktie kurz vor dem Dividendentermin und Rückkauf derselben Aktie kurz nach dem Dividendentermin verstanden. Aktionäre sollen so Vorteile aus der Körperschaftsteueranrechnung erhalten, zu denen sie nicht berechtigt sind. So wird der deutsche Staat betrogen.
Dagmar Wöhrl hat 50.000 bis 75.000 Euro pro Jahr erhalten, weil sie Verwaltungsrätin der Bank ist. Nach Schweizer Recht entspricht diese Verantwortung eher der des Vorstandes in Deutschland. Derartige Vorgänge in der Bank als Verwaltungsrätin nicht zu kennen, wäre völlig inakzeptabel. Frau Wöhrl muss dringend aufklären, ob sie ihr Mandat ausgeübt hat oder nicht. Unwissen schützt unter diesen Bedingungen nicht vor der Verantwortung der übernommenen Funktion. Ich erwarte zügig eine detaillierte Stellungnahme von ihr.
Artikel Die Welt: http:
Grüne Forderungen an die Schweiz:
Erklärung Dividendenstripping auf Wikipedia: