Sven Giegold

Yellen-Rede: Die Chance nutzen für ein Ende des Steuerdumpings!

Zur Rede von US-Finanzministerin Yellen zu einem globalen Mindeststeuersatz auf Unternehmensgewinne erklärt Sven Giegold, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion Grüne/EFA im Europäischen Parlament:

„Diese Rede von Finanzministerin Yellenist Musik in meinen Ohren. Jetzt bietet sich eine historische Chance das globale Steuerdumping zu beenden! Sie hat die Hand ausgestreckt, jetzt muss Europa sie nur ergreifen. Auslandsgewinne von US-Konzernen werden in den USA künftig mit 21% versteuert (GILTI). Jetzt sollte Europa vorschlagen, diese amerikanische Regel zum globalen Standard zu machen. 21% wären ein fairer Mindeststeuersatz für Unternehmensgewinne international. Schon unter Obama hat Amerika mit dem automatischen Informationsaustausch über Finanzkonten das schärfste Schwert gegen Steuerflucht über Bankkonten geschmiedet. Jetzt kann das gleiche bei den Unternehmensgewinnen gelingen. Der finanzpolitische Osterurlaub ist jetzt vorbei: Die öffentlichen Kassen sind durch die Coronakrise leer. Olaf Scholz sollte jetzt Yellens Vorschlag aufgreifen und sich für einen globalen Mindeststeuersatz von 21% einsetzen. Jetzt besteht die Chance, das Steuerdumping bei Konzerngewinnen zu beenden. Wenn sich die großen Mitgliedsländer der EU für 21% einsetzen, könnte der Vorschlag in der G-20 fliegen.“

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Mitschnitt der Rede Yellens: https://www.thechicagocouncil.org/events/secretary-janet-l-yellen-international-economic-policy

Yellens Redemanuskript: https://home.treasury.gov/news/press-releases/jy0101

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Rubrik: Wirtschaft & Währung

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