Sven Giegold

EZB veranstaltet statt Eröffnungsfeier ein Dinner for one

Die Europäische Zentralbank hat gestern beschlossen, zur Eröffnung des neuen EZB-Towers in Frankfurt am 18. März lediglich 19 ( in Worten: neunzehn) Personen einzuladen. Die Reden der wenigen Ausgewählten sollen jedoch im Internet übertragen werden. Hintergrund sind die angekündigten Blockupy-Proteste.

Dazu erklärt Sven Giegold, wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der Grünen im Europaparlament:

„Die Eröffnungsveranstaltung soll lediglich simuliert und damit faktisch abgesagt werden. Das ist peinliches Dinner for One made in Frankfurt.

Statt die Eröffnung faktisch abzusagen, sollte die EZB das öffentliche Gespräch mit ihren Kritikern suchen. Eine öffentliche Diskussionsveranstaltung zur Euro-Politik in Frankfurt wäre ein Anfang. So könnte die EZB den Umzug mit einem Neustart des Austausches mit den Bürgerinnen und Bürgern verbinden.

Die Kritik an der EZB-Arbeit in Rahmen der Troika ist berechtigt. Trotzdem ist es falsch, die Eröffnungsveranstaltung faktisch abzusagen. Ohne die Geldpolitik der EZB wäre der Euro längst am Zaudern der Mitgliedsländer gescheitert. Deshalb sollte man die Eröffnung des neuen Hochhauses der EZB durchaus würdigen. Die Eröffnung als Livestream lediglich zu simulieren, ist auch respektlos gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der EZB und den vielen Planung und Ausführung des neuen Hochhauses Beteiligten.“

Rubrik: Wirtschaft & Währung

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