Sven Giegold

Maltas Ruf ist ruiniert

Zum Auftakt der maltesischen EU-Ratspräsidentschaft hat die Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament eine Studie zu den Steuerpraktiken des Inselstaates vorgelegt. Die Studie, die der italienisch-britische Professor für Rechnungswesen, Tommaso Faccio, verfasst hat, wurde von Maltas Finanzminister hart kritisiert. Nun zeigen die neusten Veröffentlichungen der MaltaFiles, dass unsere Studie völlig richtig lag. Die neusten Veröffentlichungen kommentiert der finanz- und wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion, Sven Giegold:

„Maltas Ruf ist nun völlig ruiniert. Das Image als Steueroase wird der Inselstaat nur wieder los, wenn sich das Land ehrlich macht und mit das Steuerdumping beendet. Es ist einer Ratspräsidentschaft der EU unwürdig, den Nachbarstaaten über Steuerdumping tief in die Tasche zu greifen.

Unsere Studie belegt eindeutig, dass Malta nach den Kriterien der Europäischen Kommission eine Steueroase ist. Das Steuersystem in Malta ist mehr als großzügig und bevorzugt vor allem große Konzerne. Unternehmen müssen weniger als 10% Steuern bezahlen, wenn es sich um Gewinne im Ausland handelt. Bei Lizenz- uznd Patentgebühren fällt die Steuern sogar auf Null. Das ist inakzeptabel für ein Land der Europäischen Union.

Wir brauchen dringend wir mehr Transparenz in den Steuersystemen. Schäuble darf die länderbezogene Steuertransparenz nicht länger blockieren.“

 

Sie finden die Studie hier: http://www.greens-efa.eu/en/article/implications-of-maltese-presidency-for-eu-tax-reforms/

 

Die jüngsten Veröffentlichungen der MaltaFiles:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/malta-wie-deutsche-konzerne-die-insel-als-steueroase-nutzen-a-1148469.html

Rubrik: Wirtschaft & Währung

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