Sven Giegold

Die Angst vor zu mächtigem Deutschland steigt

Poll_Germanys influence too strongAus einer von der Financial Times in Auftrag gegebenen Umfrage in den fünf größten EU-Mitgliedstaaten geht hervor, dass die Stimmung gegenüber Deutschland kippt. In allen Ländern ergaben sich bei der Frage, ob Deutschlands Einfluss zu groß sei, in diesem Jahr deutlich höhere Werte als noch 2011.

Insbesondere in den Krisenstaaten Italien und Spanien ist dieser Eindruck ausgeprägt. Schockierende 88% der Spanier und 82% der Italiener schätzen Deutschlands Machtposition als zu hoch ein.
Ein Unsinn der Sparpolitik ist die soziale Disintegration Europas, ein brandgefährliches Pulverfass. Politik, die die Einigkeit nicht stärkt, sondern torpediert, ist ein historischer Rückschritt.
Die Umfrage zeigt deutlich die Folgen von an kurzfristigen nationalen Interessen getriebener Krisenpolitik. Noch ist es möglich, eine Kehrtwende einzuschlagen. Dafür müssen aber diejenigen, die am wenigsten mit dem Krisenausbruch zu tun hatten, nämlich Jugendliche, Arbeitslose, Rentenempfänger, etc. geschützt und die Kosten der Krise fair verteilt werden. Ein geeintes Europa, auf den Füßen sozialer Spannungen, wird scheitern.
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