Europäische Finanzmärkte werden zukünftig nachhaltiger und transparenter, die grüne Finanzwende rückt näher. Das Europäische Parlament, der Rat und die Europäische Kommission einigten sich in der Nacht auf den “Verordnungsvorschlag zur Offenlegung von Informationen über nachhaltige Investitionen und Nachhaltigkeitsrisiken”. Sowohl Investoren wie Pensionsfonds und Wertpapierfirmen als auch Versicherungsvermittler und Anlageberater, müssen offenlegen, welche Umwelt-, Sozial, und Governance-Risiken ihre Anlagen haben. Finanzmarktakteure müssen auch erklären, wie sie Nachhaltigkeitsziele im Anlageprozess oder in der Beratung berücksichtigen. Der Beschluss muss noch vom Plenum des europäischen Parlaments abgesegnet werden. Die neuen Regeln sollen größtenteils in drei Jahren in Kraft treten.
Sven Giegold, wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament, kommentiert:
„Die grüne Finanzwende rückt näher. Die Europäische Union sorgt mit neuen Transparenzregeln und Offenlegungspflichten weltweit erstmals für Transparenz von Nachhaltigkeitsrisiken in Anlagestrategien und Finanzprodukten. Künftig ist für Anleger nachvollziehbar, mit wie Finanzmarktakteure Klima- und Umweltrisiken in ihrer Anlagestrategie berücksichtigen wollen. Mehr Transparenz über die tatsächliche Nachhaltigkeit von Finanzprodukten stärkt das Vertrauen in den jungen Markt und schiebt schädlichem Greenwashing den Riegel vor.
Leider sind aufgrund von Widerstand der Mitgliedstaaten nicht alle der beschlossenen Regeln auch verpflichtend. Es ist nicht zufriedenstellend, dass Anbieter die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien nicht in Bezug auf jedes Anlageprodukt angeben müssen. Das Netz ist nicht eng genug gespannt, wenn Anleger nur dann Informationen über die Nachhaltigkeitsrisiken ihrer Investitionen erhalten, wenn diese auch finanzielle Risiken mit sich bringen.”