Heute hat die Eurogruppe den portugiesischen Finanzminister Mario Centeno zu ihrem neuen Präsidenten gewählt. Dazu sagt der wirtschafts- und finanzpolitische Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament, Sven Giegold:
“Ich gratuliere Mario Centeno und wünsche ihm viel Erfolg auf diesem wichtigen Posten. Es fördert den innereuropäischen Machtausgleich, dass nun ein Finanzminister aus dem Süden Chef der Eurogruppe wird. Centeno ist der Anti-Schäuble unter Europas Finanzministern. Portugal hat Schäubles Austeritätsdogma erfolgreich widerlegt. Centeno hat gezeigt, dass nach den notwendigen Strukturreformen nicht sparen, sondern investieren der richtige Weg ist. Nicht obwohl, sondern weil Portugal Renten und untere Einkommen anhebt, erholt sich das Land. Wir sind auch froh, dass nicht wieder ein Kandidat aus einer Steueroase zum Zuge gekommen ist.
Obwohl Centeno eine gute Wahl ist, wäre es nach dreizehn Jahren Zeit für eine Frau an der Spitze der Eurogruppe gewesen. Mit Dana Reizniece-Ozola hat eine mehr als geeignete Person kandidiert. Eine Präsidentin wäre besser als ein Präsident. Die Eurogruppe sollte sich die Regel geben, dass sich Männer und Frauen im Vorsitz abwechseln. Die Männerherrschaft in der Eurogruppe ist nicht mehr zeitgemäß. In den europäischen Wirtschafts- und Finanzinstitutionen haben Frauen ein Recht auf 50 Prozent der Macht.”