Sven Giegold

Sahra Wagenknecht fischt nun auch am rechten Rand

Dass Teile der Linkspartei leider nicht gegen die populistische Versuchung nationalistischer Rhetorik gefeit sind, wissen wir spätestens, seit Oskar Lafontaine mit „Fremdarbeiter“-Parolen Wahlkampf gemacht hat. Von Sahra Wagenknecht hatten wir dergleichen bisher nicht hören müssen – leider nur bis jetzt. Frau Wagenknecht wird in der Welt von heute so zitiert „Bevor wir die Talente aus anderen Ländern abwerben, müssen wir eine Ausbildungsoffensive in Deutschland starten und die verlorene Generation ausbilden“.

Dazu muss man wissen: Die kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland suchen händeringend nach jungen Leuten, die eine Ausbildung starten wollen. In vielen Regionen Deutschlands gibt es schlicht keine Interessent*innen dafür – egal welcher Nationalität oder Staatsangehörigkeit. Gleichzeitig gibt es eine riesige Jugendarbeitslosigkeit von hoch ausgebildeten und qualifizierten jungen Menschen in den südlichen EU-Ländern. Von „Abwerben“ kann keine Rede sein. Und von dem erzeugten Eindruck, die EU-Ausländer*innen nähmen den deutschen Jugendlichen die Ausbildungsplätze weg, eben so wenig.

Dieser Vorstoß von Wagenknecht ist nichts anderes als ein rechtspopulistisches: „Deutsche Ausbildungsplätze zuerst für Deutsche!“ Eine Schande für die Linkspartei.