Sven Giegold

Weltflüchtlingstag: Deutschland zeigt sich bei Asylbewerbern verschlossen

Eine aktuelle Übersicht der Europäischen Statistikbehörde Eurostat verdeutlicht wie wenige positive Entscheidungen über Asylanträge die 28 EU-Mitgliedsstaaten im letzten Jahr getroffen haben. Pünktlich zum Weltflüchtlingstag wirft Eurostat damit auch ein schlechtes Licht auf die Bilanz Bundesregierung wenn es um dieses Thema geht: Pro eintausend Einwohner hat Deutschland im letzten Jahr gerade einmal 0,3 Asylanträge positiv beschieden. Gastfreundschaft geht angesichts der Not in Syrien anders. Im Vergleich dazu bieten Mitgliedsstaaten wie Malta (3,8) und Schweden (2,7) viel mehr Menschen Schutz. Ganz zu schweigen von den armen Anrainerstaaten der von Krieg und Bürgerkrieg gebeutelten Staaten, die ungleich mehr Flüchtlinge aufnehmen als wir in Europa.

Positive Entscheidungen über Asylanträge 2013
MitgliedsstaatEinwohner (in tausend, 2013)Positive Asylanträge (Gesamt)Verhältnis positive Asylanträge pro tausend Einwohner
Belgien11.20067100,6
Bulgarien7.30024950,3
Tschechien10.5003650,0
Dänemark5.60033600,6
Deutschland81.000260800,3
Estland1.300100,0
Irland4.6002050,0
Griechenland11.10014150,1
Spanien46.7005550,0
Frankreich65.600161550,2
Kroatien4.200250,0
Italien59.700144650,2
Zypern8702550,3
Lettland2.000350,0
Litauen3.000600,0
Luxemburg5401400,3
Ungarn9.9004200,0
Malta42016103,8
Niederlande16.800106200,6
Österreich8.50063450,7
Polen38.5007350,0
Portugal10.5001350,0
Rumänien20.00018400,1
Slowenien2.100400,0
Slowakei5.400750,0
Finnland5.40017950,3
Schweden9.600263952,7
Großbritannien63.900134000,2

Die Pressemitteilung von Eurostat finden Sie hier.

Leider verzichtet Eurostat auf eine Darstellung der Daten nach Einwohnerzahl der EU-Länder. Ich habe daher eine Anfrage an Eurostat formuliert, das in Zukunft zu verändern.

 

 

 

 

 

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