Sven Giegold

Zum Todestag von Daphne Caruana Galizia

Morgen, vor genau einem Jahr, am 16. Oktober 2017 tötete eine Autobombe auf Malta die Bloggerin und Investigativ-Journalistin Daphne Caruana Galizia. Sie hatte bis unmittelbar vor ihrem Tod über Korruption und Geldwäsche mit Duldung sowohl der regierenden Sozialdemokraten als auch der oppositionellen Christdemokraten in Malta berichtet.

 

Den morgigen ersten Todestag kommentiert Sven Giegold, wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament:

„Daphne Galizia hat für ihre Enthüllungen mit ihrem Leben bezahlt. Es ist beschämend, dass die Hintermänner der Tat immer noch nicht gefasst wurden. Immer noch wird der Name von Daphne Caruana Galizia in Malta in den Dreck gezogen. Die Unterlassungsklagen müssen endlich zurückgezogen werden.

Es ist höchste Zeit, aus dem Geldwäsche-Paradies einen wirklich funktionierenden Rechtsstaat zu machen. Auf die Enthüllungen des Daphne-Konsortiums müssen Ermittlungsverfahren folgen. Es ist unerträglich, dass Minister Konrad Mizzi und Keith Schembri, Büroleiter des Ministerpräsidenten, noch immer im Amt sind, obwohl starke Hinweise auf Korruption amtlich festgestellt und veröffentlicht wurden.

Der Präsident des Europäischen Parlaments Antonio Tajani muss den Weg frei machen für einen Daphne Caruana Galizia-Preis an investigative Journalisten, den das Europäische Parlament auf Initiative der Grünen/EFA-Fraktion nach ihrem Tod gefordert hat. Wer öffentlich macht, was Regierungen unter den Teppich kehren wollen, hat Beifall und Anerkennung verdient.“

 

Die Europäische Journalisten-Föderation lädt zu einer Mahnwache ein: Dienstag, 16. Oktober, 12 Uhr, Internationales Pressezentrum, Residence Palace, Rue de la Loi 155, 1040 Brüssel

Das internationale Journalisten-Projekt Hidden Stories” führt die Arbeit von Daphne Daphne Galizia weiter

https://forbiddenstories.org/